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Wo Praxisfetischisten die Szene dirigieren

Eine Kritik an der Broschüre "Wo Multikultis das Land regieren"


Die im April 2005 durch das Bahamas-Umfeld herausgegebene Broschüre "Wo Multikultus das Land regieren"[1] ist in der Leipzig Szene ein Verkaufsschlager. Keine andere Broschüre hat sich in den letzten Jahren in so großer Anzahl verkauft. Die meisten KäuferInnen mögen bei 2,50 Euro das Preis-Leistungsverhältnis ganz in Ordnung gefunden haben - ich mag jedoch nicht mal mein kostenloses Rezensionsexemplar behalten.

Die Broschüre taugt nur für einen Zweck: Wer eine schlagkräftige antideutsche Bewegung aus dem Boden stampfen will, die sich nicht zu lange mit der Theorie abplagen, sondern gleich zur Praxis übergehen soll, mag diese Sammlung altbackener Texte für propagandistisch wertvoll halten; wer eine Herde parolengestählter Schafe heranzüchten will, wird diese Broschüre wie eine Hormonspritze zu schätzen wissen; wer eine Bürgerinitiative, wahlweise Bürgerwehr, gründen will, die sich gegen die Vertreibungen deutscher Linker aus den "billigen Wohnungen in Neukölln" durch die islamistische Gefahr (S. 4) und für den ungehinderten Blick von Migrantenkids in deutsche V-Ausschnitte (S. 5) engagiert, mag einige Zitate der Broschüre gern in die eigene Vereinssatzung übernehmen.

Nicht, dass ich gegen einen solchen Verwendungszweck abgeneigt sei. Ganz im Gegenteil! Es ist außerordentlich verdienstvoll, was die Bahamas zur Zertrümmerung linker Gewissheiten und zur Aufklärung über den Islam geleistet hat - und das ist nicht ironisch gemeint. Eine antideutsche Bewegung, die dumme Parolen drischt, ist mir tausend Mal lieber, als der große Rest der anti-antideutschen Bewegung.[2] Die Demonstration "Gegen den antizionistischen Konsens - Schluss mit der antisemitischen Gewalt in Kreuzberg und Neukölln" am 10. Juli 2004[3] war eine richtige Intervention. Insofern ist diese Broschüre ein Beitrag dazu. Soweit so gut. Die Frage ist nun: Ist sie ein notwendiger und sinnvoller Beitrag für eine antideutsche Bewegung?

Notwendig ist der Broschüre - außer für den oben genannten Grund - nicht. Die meisten Texte wurden schon anderweitig (z. B. in der Bahamas) veröffentlicht. Aber auch die exklusiv für die Broschüre verfassten Texte bieten nichts Neues. Sie sind vielmehr ein billiger und schlechter Abklatsch bestehender Texte. Mag man einige der Originale dank ihrer ausführlichen Begründungen und erfrischenden Polemik noch mit Gewinn lesen, stellt sich beim Durchblättern der Broschüre nur gähnende Langweile und Genervtheit aufgrund der selbstverliebten Besserwisserei ein. Wer sich wirklich informieren will, erfährt in der Bahamas [4] und iz3w[5], bei Memri[6] oder Matthias Küntzel[7], aber selbst bei bürgerlichen und staatstragenden Organisationen wie terre des femmes[8] oder dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland[9] nicht nur dummdreiste Parolen, sondern sachkundige Hintergründe und spannende Analysen.

Sinnvoll ist die Broschüre ebenfalls nicht, weil sie das Ziel einer Broschüre - verstreute Texte zu sammeln, verschiedene Diskussionsstränge gegenüberzustellen, Analysen zu vertiefen oder einen Überblick über den Stand der Debatte zu liefern - völlig verfehlt. Im Gegenteil: Ohne Konzept wurden ein paar vorhandene Texte, die alle die verbohrte Bahamas-Strömung repräsentieren, auf den primitivsten gemeinsamen Nenner gekürzt, anschließend angereichert mit einer Sendung vom Deutschlandfunk, gewürzt mit den altbekannten Pöbeleien gegen AntirassistInnen und sonstige Linke und halbgar serviert. Wer sich also im Uniseminar oder am Stammtisch nicht völlig blamieren will, plappere nicht einfach nach, was in der Broschüre ohne weitere Begründung geschrieben steht; z.B. Michel Foucault sei der "Theoretiker der [islamistischen] Regression" (S. 33), sondern lese lieber gleich die Original-Artikel, die dankenswerter Weise in den Quellenangaben genannt werden.[10]

Dass die Broschüre ein gedankenloser Schnellschuss ist, enthüllt schon die äußere Form. Ich habe noch nie zuvor eine Broschüre in der Hand gehalten, deren ErstellerInnen - aus Faulheit und Schludrigkeit - gegen so viele Regeln von Typographie, Orthographie und Layout verstoßen haben, wie bei dieser; obwohl doch gerade die MacherInnen beständig die Fortschritte der westlichen Zivilisation (zu der nun einmal die Buchkunst gehört) anpreisen. Da ist wahrlich jedes Punker-Fanzine fehlerfreier und mit mehr Liebe gestaltet.

Der Ärger fängt schon mit der Einleitung an. Ein Frauenanteil von knapp über 50% bei den AutorInnen der Broschüre wird penetrant herausgestellt - um im Anschluss gleich zu betonen, dass man sich aber partout nicht als feministisch (und schon gar nicht als links) versteht. Den Feministinnen in ihrer Mehrheit wird vorgeworfen, "vor patriarchaler Gewalt in der Familie" statt islamischen Ehrvorstellungen zu warnen und "den spezifisch islamischen Terror gegen Frauen in einem allgemeinen patriarchalen Nebel verschwinden zu lassen" (S. 4).

Das Gegenteil ist richtig: Die Feministinnen waren vor 2001 die einzige gesellschaftlich wahrnehmbare Kraft, die sich überhaupt mit den spezifischen Gefahren des Islamismus für Frauen auseinandergesetzt haben - von bürgerlichen Frauenzeitschriften wie Brigitte und Emma[11] über Frauenhäuser und deutsch-migrantische Frauengruppen bis hin zu linken Zeitschriften wie beiträge zur feministischen theorie und praxis[12] oder sogar der radikal[13]. Sie tun es bis heute. Und sie taten dies schon zu einem Zeitpunkt, als man auf der Bahamas noch der Meinung war, das Patriarchat wäre ein Auslaufmodell - und der Umgang der linken Szene mit Vergewaltigungsvorwürfen gleiche dem Verfahren der lustfeindlichen kirchlichen Inquisition im Mittelalter.[14] Die feministischen Warnungen vor den Gefahren des Islam wurden damals von antideutschen Linken (z.B. in der Bahamas) als rassistisch und kolonialistisch gebrandmarkt.[15] Und plötzlich soll es diese feministische Kritik am Islam nicht mehr gegeben haben? Nur weil es einige Frauen gewagt haben, nach dem "Ehren"mord an Hatun Sürücü in Berlin auch gegen "patriarchale Gewalt in der Familie" auf die Straße zu gehen...[16]

Da die AutorInnen aber keine Stellvertreterbewegung für Frauen und Homosexuelle initiieren wollen - denn dies ist als linkes Prinzip absolut verpönt - und wissen, dass die anvisierten MitläuferInnen dann doch größtenteils männlich und nicht schwul sind, frönt man in der Einleitung dem autonomen Credo von der Politik der ersten Person auf eine sehr eigensinnige Weise. Denn man selbst sei höchstpersönlich von "zunächst nur Belästigung[en betroffen], Belästigung aber immerhin schon insoweit, dass vor allem unsere Freundinnen und zunehmend auch unsere Freunde die billigen Wohnung in Neukölln verlassen, weil die Sonnenallee nicht unbedingt das Pflaster ist, auf dem man sich täglich bewegen will. ... Sage also keiner, unsere Kritik am Islam sei nicht auch aus höchst eigennützigen Motiven geschrieben worden." Tja, Deutschland könnte wirklich so schön sein, gäbe es da nicht die No-go-areas in Berlin für Deutsche. Ein Umstand, den auch der Antideutschen-Hasser Wolfgang Pohrt und die NPD bekämpfen.

Die Broschüre krankt auf weiten Strecken daran, dass das, was sie beschreibt und analysiert, zwar nicht unbedingt falsch ist, es aber zu oberflächlich oder gar nicht begründet wird. Außerdem begehen die AutorInnen - bewusst oder unbewusst? - den Fehler, bei ihrer Fokusierung auf den Islamismus alle anderen Erklärungsmodelle für barbarische Verhältnisse in den migrantischen Communities zu ignorieren oder gar zu leugnen. Sie fallen damit weit hinter die Erkenntnisse des deutschen Mainstreams zurück. Während inzwischen sogar das ARD über den ideologischen Anteil der Deutschen am weltweiten Djihad berichtet[17] und die linke Publizistik viel lesenswertes zu diesem Thema zu bieten hat[18], erfährt man in der Broschüre der Hardcore-Antideutschen nichts böses über die Deutschen (maximal über deutsche AntirassistInnen), dafür umso mehr über das Stillverhalten von Säuglingen im arabischen Raum und andere psychoanalytischen Horrorgeschichten über anale, orale und genitale Phasen (S. 9-13) im Stile der deutschen Kolonialliteratur aus dem 19. Jahrhundert. Und das zu allem Überdruss noch von einer Autorin, die auf der oben schon erwähnten Demonstration in Berlin ihre geistige Nähe zur Homophobie und dem Geschlechterdualismus der Islamisten verriet: "Das leichte Spiel der Körper, dessen Reiz gerade darin liegt, sich als Verschiedene, als Mann und Frau gegenüberzutreten und eben auch mittels der Kleidung die Unterschiede zum anderen Geschlecht spielerisch zu betonen, ist eins, an dem sich nur wenige beteiligen mögen."[19] - z.B. eben die Homosexuellen nicht, die sonst immer als Argument herhalten müssen.

Die alte antideutsche Erkenntnis, dass Antisemitismus, Rassismus und die patriarchale Sexualmoral wenig mit ihren religiösen Wurzeln zu tun hat, dafür um so mehr mit der Entfaltung der kapitalistischen Moderne, von der der "zivilisierte Westen" und der arabischer Raum gleichermaßen, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten und unter verschiedenen Umständen betroffen waren, scheint den AutorInnen der Broschüre nicht mehr geläufig zu sein. Die Tatsache, dass meine Oma die gleiche Erziehung genossen hat[20], wie heute die Kids, die in einem islamistischen Milieu aufwachsen, entschuldigt weder die damaligen noch die heutigen Verhältnisse, schärft aber vielleicht den Blick für die Ursachen und hilft, den arroganten Ton - unsere deutschen Mütter haben den Minirock erfunden und unsere deutschen Väter eine säkulare FDGO geschaffen - etwas abzumildern. Ergänzend zur richtigen Kritik am islamistischen Frauenbild, welches so gern von der Bahamas angeführt wird, ist doch zu erwähnen, dass erstens sich dies vom deutschen Frauenbild vor 100 Jahren kaum unterscheidet (was die Broschüre verschweigt), zweitens Kids, die hier aufwachsen, auch maßgeblich vom deutschen Frauenbild geprägt sind und deswegen von einer produktiven Synthese von deutschem und arabischem Patriarchat auszugehen ist (die Broschüre redet an dieser Stelle nur von der linken Schützenhilfe qua Multi-Kulti-Ideologie), und drittens die gesellschaftliche und ökonomische Marginalisierung von MigrantInnen regressive Erscheinungen befördert (laut Broschüre sind die islamistischen Parallelgesellschaften selbstverschuldet und würden höchstens durch die antirassistischen "professionellen Unmenschen" (S. 4) befördert - während der Staat wohlwollende Integrationsangebote mache und die deutsche Gesellschaft weder rassistisch noch islamophob sei).

Dabei verhält es sich doch so, dass das, was ein Broschürenautor als legitime "staatliche Regulierung von Zuwanderung" durch den deutschen Staat kennzeichnete, die nicht rassistisch sei[21], sich als die "Kollaboration" (S. 4) mit dem Islamismus entpuppt, die den Antiras von Bahamas-Seite permanent unterstellt wird, die aber die einzigen sind, die genau diese "Kumpanei" (S. 4) seit Jahren anprangern. Ich zitiere aus einem Asylbescheid aus dem Jahr 1998, wie er ähnlich lautend fast täglich erlassen wird: "Die Taliban haben für ihren Machtbereich die Rückkehr zur muslimischen Kultur und damit eine Abkehr vom westlichen Verhaltensmuster beschlossen. Ein solches Vorgehen kann naturgemäß nicht ohne Unterdrückung und Gewaltanwendung gelingen. Daraus jedoch eine Verfolgung [...] abzuleiten, wäre verfehlt, da all diese Maßnahmen [...] die Allgemeinheit betreffen. Mag es auch zu Härtefällen kommen, so darf doch nicht übersehen werden, dass ein erheblicher Teil der Weltbevölkerung nach diesen Verhaltensmustern lebt. [...] Die Taliban achten darauf, dass Frauen sich gemäß der Normen der traditionellen islamischen Gesellschaft verhalten und kleiden und im öffentlichen Leben äußerste Zurückhaltung üben. Halten sich Frauen an diese Vorgaben, sind sie jedenfalls keinen Gefahren ausgesetzt, die über das Maß der Gefährung hinausgehen, denen Frauen in Afghanistan allgemein ausgesetzt sind."[22] Für Homosexuelle, die vor Verfolgung im Herkunftsland in der BRD Asyl beantragen, gilt, dass ihr Antrag nur anerkannt wird, wenn eine Haftstrafe über 14 Jahre droht und die "Veranlagung" irreversibel ist - dies muss mit einem medizinischem Gutachten belegt werden![23] Auch eine Zwangsehe, die per Entführung der Frau durchgesetzt wird, gilt nicht als asylrelevant, da dies "ein von allen Religionsgruppen der Türkei geübter Brauch"[24] sei. In einem Punkt ist hier das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge aber sogar den AutorInnen der Broschüre voraus. Während sich letztere auf den Islam eingeschossen haben und alle eifrig den Koran studieren, hat das Bundesamt richtigerweise erkannt, dass die patriarchalen Sitten in der Türkei religionsübergreifend funktionieren, d.h. Christen und Moslems sich in nichts nachstehen. Auch die Lektüre von Rafik Schami[25] könnte den neuen IslamexpertInnen auf die Sprünge helfen. Der Roman beschreibt das Leben im christlichen Milieu Syriens und macht deutlich, dass die Moraleiferer sich zwar gern auf die Religion berufen, aber mit der Religion - so wie sie schriftlich in den Büchern der Propheten fixiert ist - nicht viel zu tun haben. Die arabischen Jugendlichen, die den antideutschen BilligwohnerInnen in Kreuzberg und Neukölln so unangenehm aufgefallen sind, stammen womöglich gar nicht aus einem islamischen, sondern einem stinknormalen christlichem Elternhaus.[26] Wer aber diese simple Wahrheit ausspricht, paktiert schon mit den "islamischen Faschismus" (S. 4).

Es ist ärgerlich, wenn behauptet wird, Michel Foucault, Frantz Fanon und Edward Said, deutsche AntirassistInnen und Feministinnen sowie die Suren 4 und 23 seien Schuld am Vormarsch des Islamismus (was ja auch eingeschränkt stimmen mag), um im gleichen Atemzug die deutschen Nahostpolitiker im Ersten Weltkrieg als Erfinder des Djihad, die Nazis als Exporteure des Antisemitismus in den arabischen Raum[27] und die Briten als die Lehrmeister in Sachen Homophobie[28], die europäische Kolonialpolitik oder die westliche Unterstützung des islamistischen Terrorismus im Kalten Krieg, die deutsche Asylpolitik und die deutsche Bevölkerung (die in ihrem sexistischen und rassistischen Weltbild mehr mit den Islamisten gemein hat als die Antira-Szene) von jeder Schuld implizit (durch Nichterwähnen) oder explizit freizusprechen.

Die AutorInnen der Broschüre begehen den gleichen Fehler wie die Ex-Straßenkämpfer in Regierungsverantwortung, die glauben, heute mit Grass erstmals den deutschen Vertreibungs"opfern" gedenken zu können. Richard Gebhardt schrieb in der Jungle World über diese: "Bezeichnend an dieser Einschätzung [es habe eine Überidentifikation und Empathie mit den Opfern des Nationalsozialismus gegeben] ist die darin manifest werdende Omnipotenzphantasie jenes Teils der Generation der 68er, der seine eigene Akademiker-Befindlichkeit mit der gesamtgesellschaftlichen Realität verwechselt. Schließlich war die philosemitische Emphase in der Bevölkerung so verbreitet wie antiautoritäre Kinderbetreuung in den Opelwerken oder Klezmermusik auf deutschen Schützenfesten."[29] Die Behauptung, Deutschland wäre das Multi-Kulti-Wunderland, welches durch zu viel Toleranz, statt zu viel Abschottung, antiwestliche Parallelgesellschaften produziere, ist kein Tabubruch, sondern deutscher Konsens. Der oft propagierte Abschied von der Linken hat bei den AutorInnen leider nicht dazu geführt, endlich mal damit aufzuhören, den eigenen linken Sumpf von früher für die gesamtgesellschaftliche Realität zu halten. Dies gilt hinsichtlich der Behauptung der Islamliebe der Deutschen sowie der Dichotomie zwischen deutschem und islamischen Frauenbild. Den Metropolenlinken sei für den Sommer ein kurzer Ausflug in ein Dorf in Sachsen vergönnt, wo sie erfahren könnten, dass die "modellhaft europäisch geprägte Familie", die der "modellhaft islamischen" gegenübergestellt wird (S. 5), dort so mustertypisch nicht existiert.



footnotes
[1] Hrsg. von: Antideutsche Autorengruppe, 42 Seiten, Bestellung: islambroschuere@web.de, Beiträge von: Irene Lehmann, Natascha Wilting, Claudia Dreier, Sören Pünjer, Philipp Lenhard, Berliner Bündnis gegen IG Farben/gruppe offene rechnungen, Horst van Houweninge, Esther Marian
[2] Vgl.: Mark Schneider: Die Antideutschen und die Radikale Linke, in: incipito 17/2005, S. 42-48
[3] http://www.redaktion-bahamas.org/
[4] http://www.redaktion-bahamas.org
[5] http://www.iz3w.org
[6] http://www.memri.de
[7] http://www.matthiaskuentzel.de
[8] http://www.terre-des-femmes.de (z.B. terre des femmes: Zwangsheirat. Lebenslänglich für die Ehre, 2002)
[9] http://www.lsvd.de (z.B. LSVD: Muslime unter dem Regenbogen. Homosexualität, Migration und Islam, Querverlag: 2004)
[10] Tjark Kunstreich: Lust an der Unfreiheit. Über Foucaults Flirt mit dem Islam, in: Konkret 08/2004. (Schon die jeweilige Überschrift - "Theoretiker der Regression" hier, "Flirt" da - legt den Unterschied nahe, der in den Texten dann weiter entfaltet wird.)
[11] Am bekanntesten dürfte das umstrittene Emma-Dossier vom Juli/August 1993 sein, in dem schon damals Alice Schwarzer den Islamismus als eine Form des Faschismus geißelte. Vgl.: Sven Hansen: Schwesternstreit um Emmas antiislamischen Kreuzzug, in: iz3w 196/1994
[12] z.B. Themenheft Fundamentalismus, 32/1992
[13] z.B. Frauen in Kurdistan - Rote Zora (ein Beitrag von Frauen), in: radikal 154/1996, S. 42-49
[14] Vgl.: Justus Wertmüller, Uli Krug: Infantile Inquisition, in: Bahamas 32/2000, S. 27-32
[15] z.B.: Gabriele Becker: Satire oder Zeitgeistaufmacher?, in: Bahamas 8/1992, S. 39-40; Anja Krüger: "Bäuerinnenfängerei", in: konkret 3/1999, S. 18-21. Beide Artikel beziehen sich auf die Berichterstattung der EMMA
[16] Die in Fussnote 8 erwähnte Broschüre "Zwangsheirat" von terre des femmes zeichnet ein differenziertes Bild über den Anteil von Patriarchat und Islam, das es plausibel macht, Patriarchat und Islam für frauenfeindliche Ehrvorstellungen verantwortlich zu machen
[17] Panorama am 12.05.2005
[18] Wolfgang G. Schwanitz: Djihad "Made in Germany", in: Sozial.Geschichte 02/2003; ders.: Max von Oppenheim und der Heilige Krieg, in: Sozial.Geschichte 03/2004; Matthias Küntzel: Bündnis des Grauens, in: Jungle World 49/2002; ders.: Djihad und Judenhaß, ca ira: 2002; ders.: Von Zeesen bis Beirut, in: Doron Rabinovici u.a. (Hrsg.): Neuer Antisemitismus?, Suhrkamp: 2004; ders.: Islamismus, Faschismus und NS, in: Phase 2, 15/2005
[19] Natascha Wilting: Kleiderordnung im Kiez
[20] So war es ihr (vor gerade mal 70 Jahren) z.B. strengstens verboten, Jungs beim Fußball zuzusehen - geschweige denn mitzuspielen, obwohl sie es beides liebend gern getan hätte. 30 Jahre später bestand die Sexualaufklärung meiner Oma gegenüber meiner Mutter darin, ihr zu suggerieren, vom Küssen könne man schwanger werden - weswegen dies gefälligst zu unterbleiben habe. Den Kopftuchzwang, den meine Oma noch unterlag, vererbte sie dankenswerter Weise nicht mehr an meine Mutter. Eine Beschneidung meiner Oma erübrigte sich, da ihre Erziehung ausreichend dafür sorgte, dass sie Zeit ihres Lebens nie sexuelle Lust empfand. Klitorisbeschneidungen waren aber auch in der westlichen Welt bis ins 20. Jahrhundert eine gängige Methode, weibliche Sexualität abzutöten. (Vgl.: Lizzie Pricken: Hottentottenschürzen und Tribadinnen, in: Gigi 30/2004, S. 16-19)
[21] Interview, in: T-34, Januar 2004, http://www.antifa-duisburg.de/s%F6ren.htm
[22] terre des femmes: Frauen in Afghanistan, 2002, S. 81
[23] Sabine Herold: Wenn Frauen flüchten, in: beiträge zur feministischen theorie und praxis, 63/2003, S. 132
[24] ebd., S. 133
[25] Rafik Schami: Die dunkle Seite der Liebe, Hanser: 2004
[26] Darauf weist auch Götz Nordbruch (Teuflische Feinde, in: Jungle World 49/2001, S. 15-18) hin, der deswegen vorschlägt, die antisemitischen Terrororganisationen nicht als islamisch, sondern als völkisch zu bezeichnen.
[27] Siehe Fußnote 17
[28] Georg Klauda: Globalizing Homophobia, in: Phase 2, 10/2003, S. 41-44
[29] Feiern wie die Sieger, 18/2005, S. 5


== Mark Schneider (BgR; Phase 2)==
[Nummer:18/2005]
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Datei wurde angelegt am: 22.07.2005