Incipito
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verrat an der liebe

the hive mind reloaded

    the faces change, but they all tell the same damn story.
    love was never there.?i


    Auf den von der AKA veröffentlichten Text zur Kritik der romantischen Zweierbeziehung ?the hive mind?ii erwiderte Jo im vorletzten Incipito mit seiner Publikation ?Die Freiheit der Inhumanität?iii. Um es gleich zu verraten: dieser Text von uns als wenig treffend empfunden. Die nachfolgende Erwiderung wird Jos Kritik beantworten und zusätzlich versuchen unsere Auffassungen an einigen Punkten transparenter zu machen.

Zur Religionskritik

Die in ?the hive mind? aufgestellte These, die romantische Zweierbeziehungi basiere auf einem christlichen Wertekonsens, ist so falsch nicht. Nun ist es in der Tat natürlich nicht so, dass Menschen ?ihre Monogamie als gottgewollt begründen?ii und in dieser Hinsicht hat Jo Recht. Diese Vorstellung ist unumstritten als überkommen und veraltet zu bezeichnen. Der unserem ursprünglichen Text vorangestellte religionskritische Absatz sollte hingegen aufzeigen, dass gesellschaftliche Normen bezüglich der sexuellen Assoziation von Menschen einerseits religiös geprägt und andererseits wie beispielsweise Lohnarbeit oder Kapitalismus historisch gewordene und damit keineswegs naturgegebene Phänomene sind. Dies sollte die nachfolgende Kritik an der Verinnerlichung dieser Normen zumindest erleichtern. Ob unsere Ausführungen dies leisteten, kann natürlich bezweifelt werden.
Ein weiterer Versuch: Soziales Verhalten und damit auch die romantische Zweierbeziehung entsteht nicht naturgegeben im luftleeren Raum, sondern durch Interaktion der Individuen mit der Gesellschaft von Kindesalter an. Gesellschaft ist heute natürlich nicht genuin religiös, aber insofern religiösen - und damit in unseren Breitengraden meist christlichen ? Werten unterworfen, dass die der Gesellschaft zugrundeliegenden Normen dieser speziellen historischen Prägung entsprungen sind. Die Prägung ist also eine gewesene, aber weiter wirkende. So ist es für einen aufwachsenden Teenager heute in jedem Falle klar ? und dies wird nebenbei bemerkt recht aggressiv vermittelt ? wie eine erfolgreiche oder zumindest normgerechte Sexualität oder Beziehung mit anderen Menschen auszusehen hat. Dass diese Norm die im Allgemeinen heterosexuelle monogame romantische Zweierbeziehung ist, sollte so offensichtlich sein, dass wir hier ? aus Rücksicht auf den/die LeserIn - auf die detaillierte Auswertung von Bravo und GZSZ verzichten wollen. Und selbst wenn sich beispielsweise der normative Zwang zur Heterosexualität zumindest in den Metropolen und Medien tendenziell auf dem Rückzug befindet, so ist doch die Norm der monogamen romantischen Paarbeziehung nahezu unbestritten und das macht sie zu einem gesellschaftlichen Konsens. Selbst von der Gesellschaft noch so kritisch beäugte Homosexuelle werden erleichtert in die Gemeinschaft integriert, wenn sie zu verstehen geben, dass sie eben auch nur eineN, eben ?ihreN? PartnerIn suchen. Beinahe jedes verfügbare Medium transportiert diesen den christlichen Vorstellungen von Beziehung entsprungenen Wertekanon. Das postfordistische
Subjekt, welches der schrulligen Religiosität durchaus in vielen Fällen und gerade auch in Connewitz entkommen konnte, ist doch den vollends wahnsinnigen bibeltreuen ChristInnen, die tatsächlich darauf bestehen, dass ?Gott? ihre Beziehung absegnet, in dieser Hinsicht um nichts voraus. Mehr noch, die Drohung mit dem Zorn Gottes ist nicht mehr nötig, denn der Zwang zur romantischen Zweierbeziehung ist längst verinnerlicht.

Zum Ideal der Flexibilität und Selbstständigkeit

Jo verlangt, dass wir uns fragen müssten, wieso wir mit unserer ?Kritik an der bürgerlichen Monogamie? angeblich so sehr auf der ?Höhe der Zeit? bzw. auf der ?Welle des Mainstreams mitzuschwimmen vermögen?. Ausdruck dieser ?Kritik? wären dann laut Jo ?Single-Parties, one-night-stands, sinkende Heiratszahlen [...] Sex- und Fitnesskult? und nicht zu vergessen ?Speed Dating?i. Richtig scheint uns Jo?s Analyse der gesellschaftlichen Anforderungen, die gnadenlose Flexibilität und Ungebundenheit erfordern. Eine Familie mit Kindern ist dafür in der Tat eher hinderlich. Eine monogame Zweierbeziehung dagegen weniger. Der Nachteil der relativen Bindung, wird im Allgemeinen dadurch ausgeglichen, dass eineR der beiden PartnerInnen stets zur Aufgabe des Wohnortes oder des Freundeskreises für den ökonomischen Vorteil zur Verfügung steht. Die Vorteile einer kinderlosen und doppelt verdienenden Verbindung allerdings, erleichtern die Reproduktion und Bedürfnisbefriedigung in jeder Hinsicht auch heute erheblich. Eine romantische Zweierbeziehung ist also innerhalb kapitalistischer Logik sowohl wirtschaftlich als auch zeitlich effizienter als eine inhärent zeitaufwändigere ?sinnliche Assoziation?i zu mehreren Menschen und damit keineswegs Hort struktureller Widerständigkeit, wie Jo ihr später unterschieben wird. Wir wiesen schon in ?the hive mind? darauf hin, dass den Subjekten ?für eine erfüllte sinnliche Assoziation [?] kaum Zeit bleibt?. Im Gegenteil wäre nach der Einsicht in die effektive Funktionalität der romantischen Zweierbeziehung nun auch ersichtlich, wieso uns ?ein Bruch mit diesen Strukturen eine potentielle und begrüßenswerte Störung [...] der Gesellschaft selbst? ist. Die ?sinnliche Assoziation? ist so viel mehr nur gegen die Strukturen des Bestehenden herzustellen.

Abgesehen davon erfüllt natürlich weder die Tatsache der Sexualisierung und sexuellen Enttabuisierung der Gesellschaft, noch die zunehmende Ablehnung der Institution Ehe und schon gar nicht das obskure ?Speed Dating? den Tatbestand der Kritik an der monogamen romantischen Zweierbeziehung. So geht es beim Speed Dating offensichtlich eben nur darum möglichst effektiv und schnell eineN PartnerIn aufzufinden, der Fitnesskult erhöht unter anderem den eigenen ?Wert? auf dem PartnerInnenmarkt und one-night-stands dürften - natürlich ohne viel Interesse am Gegenüber - im Allgemeinen zum Ausleben von Sexualität außerhalb fester Beziehungsstrukturen dienen. Uns die positive Bewertung der aufgezählten Dinge zu unterstellen, gibt unser Text einfach nicht her. Die von Jo ins Feld geführten Phänomene sind nicht Ausdruck von Kritik, sondern Ausdruck der Zurichtung der Individuen durch die Gesellschaft, was wir hinlänglich und nachlesbar als ?warenförmigen Aspekt dieser Art sexuellen Konsums? oder ?entsinnlichte und enterotisierte Form der Sexualität als bloßer ?Konsum der Leiber?? denunzierten. In einem späteren Abschnitt wird allerdings gern nochmals präzisiert werden, woran sich unsere Kritik tatsächlich entfaltet.

Zu den leidlichen Bedürfnissen

Jo meint, dass sich ?Beziehungen zwischen Menschen im Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung? bewegen würden und behauptet damit implizit, die PartnerInnen einer Beziehung müssten sich halt irgendwo zwischen Freiheit und Verantwortung auf ein erträgliches Maß an Unfreiheit einigen, welche dann irgendwie eine gute Portion Verantwortung ermögliche. Eine etwas merkwürdige Vorstellung, schließen sich doch die Freiheit von der wir sprechen und die Übernahme von Verantwortung für die, in die Beziehungen involvierten, Menschen steht keineswegs aus. Wie beispielsweise die Befriedigung des Bedürfnisses nach Nähe, Freundschaft oder Intimität nun keineswegs ein gewisses Maß an Unfreiheit erfordert, so muss eine auf Herrschaft und Unfreiheit verzichtende Beziehung (oder Gesellschaft) keineswegs Verantwortungslosigkeit erzeugen. Unsinnig ist auch die Unterstellung, wir lehnten Bindungen ab. Was wir allerdings tatsächlich ablehnen, ist der Zwang diese ab einer gewissen Intensität bzw. Intimität nur mit einem einzigen Menschen ? dem oder der PartnerIn ? eingehen zu können. Wieso sollte Freiheit als Abwesenheit von Herrschaft auch die Übernahme von Verantwortung erschweren? Eine herrschaftsfreie Gesellschaft wäre ja auch keineswegs eine ohne Verantwortung.
Natürlich sind Menschen ?bedürftige Wesen? und natürlich brauchen wir ?Nähe und Zuneigung?. Existierende Bedürfnisse müssen allerdings kritisch auf ihre Tauglichkeit für ein emanzipierteres Miteinander geprüft werden. So kann beispielsweise dem real existierenden Bedürfnis des Rassisten zur Jagd auf MigrantInnen einleuchtenderweise nicht stattgegeben werden. Bedürfnisse sind also nicht per se unterstützenswert oder auch nur duldbar.
Unsere zentrale These ist ja gerade, dass das Bedürfnis nach partnerschaftlicher Treue am Gegenüber ausgeübt als Forderung nach Treue unweigerlich zum aufgeherrschten Zwang wird, der in einer emanzipierten Assoziation zwischen Menschen keinen Platz haben kann.

Tatsächlich existiert allerdings ein wirkliches Spannungsfeld zwischen dem zwar falschen, aber real vorhandenen Bedürfnis nach partnerschaftlicher Treue einerseits und der Notwendigkeit die Ablehnung von Herrschaft im Falle von Uneinigkeit in dieser Frage anders umzusetzen, als mit der bloßen Durchsetzung der eigenen ?Freiheit?, die auf die Bedürfnisse des Gegenübers keine Rücksicht nehmen kann und damit im schlechtesten Fall das Ende der (romantischen Zweier)Beziehung bedeuten würde.

Kommt Kinder, wir denken Polygamie

Laut Jo entspräche Polygamie der narzisstischen Selbstwertversicherung der Subjekte, die dadurch Anerkennung erheischten. Warum nun gerade nur Polygamie und nicht Anerkennung in jedweder Hinsicht, beispielsweise auch in Form einer langjährigen monogamen Beziehung, dem Bedürfnis kapitalistischer Subjekte nach Bestätigung entsprechen soll, wird nicht klar. Vielmehr läuft auch die monogame Paarbeziehung in dieser Hinsicht Gefahr den/die PartnerIn als bloße Trophäe für den eigenen Narzissmus zu instrumentalisieren. Es stimmt in diesem Zusammenhang natürlich, dass der Slogan ?Wer zweimal mit dem selben pennt, gehört schon zum Establishment? nicht systemkritisch ist, aber wer hat denn irgendetwas in dieser Richtung behauptet? Wir ganz sicher nicht.
Was sich in Jo?s Text immer wieder entfaltet, ist die verdrehte erzbürgerliche Vorstellung von Polygamie als bloßem bindungslosem Vielficken. Als wäre nichts anderes vorstellbar, als die hübsch geordnete romantische Zweierbeziehung und der speeddatende Single auf permanenter Trophäenjagd. Die Denunziation von sinnlichen Assoziationen als ?polygame Selbstbefriedigung und narzisstische Selbstbespiegelung?, die der Emanzipation ein ?Latexmäntelchen? überstreife, ist vor allem eines ? ausgesprochen blöde.
Unsere Hinweise, dass ?die reine Intensivierung von [...] Sexualität [...] keineswegs ein Vorschein von Emanzipation? sei, hätte für Erhellung sorgen können. Die von Jo wiederholt transportierte obskure Vorstellung Vertrauen, Verletzlichkeit, Offenheit und Liebe könnte es nur im Bezug auf einen einzigen Menschen geben, belegt nur Verfangenheit im vorherrschenden Denken. Die sinnliche Assoziation, die nicht notwendigerweise polygam ist, aber Polygamie immer erlaubt, stellt sich in Wahrheit ganz anders dar. Wieso sollte es auch undenkbar sein, Vertrautheit, Verletzlichkeit, Offenheit und letztlich Intimität und Sexualität nicht mit mehr als einem Individuum auszuleben? Niemand würde auf die Idee kommen, nicht zu mehreren FreundInnen eine vollkommen offene und vertraute Beziehung aufzubauen zu können. Niemand würde auf die Idee kommen, dass es unmöglich sei, für mehrere Menschen Verantwortung zu übernehmen, einander ?gut [zu] kennen?, ?sich nicht mehr voreinander [zu] schämen? sowie ?sich wichtig [zu] sein?. Niemand würde einer Mutter unterstellen, dass sie nach der Geburt ihres zweiten Kindes die beiden nun nur noch halb lieben könne. Und ebenso würden wir nicht auf die Idee kommen, wieso wir nicht zu mehreren Menschen eine intime, sinnliche Beziehung aufbauen könnten, die all das obige integriert. Warum wir die ?Idee der Monogamie? nicht nachvollziehen wollen? Weil sie eine absurde Vorstellung ist.

An Absurdität durchaus konkurrenzfähig mit der Idee selbst, sind die Versuche von Jo, diese zu verteidigen. Die romantische Zweierbeziehung böte exklusiv ein Stück weit ?Befreiung vom Leistungs- und Gutlaunigkeitszwang, vom Toll-Sein-Müssen? und mit dem so genannten ?offenen Beziehungsmodell? zöge ?unfreiwillig verstärkt Konkurrenz mit ein?. Das Problem dabei ist, dass Jo die tatsächlich in Ansätzen vorhandene Befreiung von direkter Konkurrenz, die jeder vertrauten (monogamen, wie ?offenen?) Beziehung innewohnt und die den/die vertrauteN PartnerIn dem (noch) unbekannten Menschen vorzieht, nur für die romantische Zweierbeziehung denken kann. Für Jo sind PartnerInnen, die sich nicht auf ein einzelnes Gegenüber beschränken, maximal halbfremde SexpartnerInnen, die sich durch permanentes ?Toll-Sein-Müssen? immer wieder aufs neue von ihren Qualitäten überzeugen müssten und die potentiell in Konkurrenz zueinander und zu allen anderen stehen sollen. Die Vorstellung, die romantische Zweierbeziehung wäre weniger ?Konkurrenz? ausgesetzt ist Unsinn. Ganz im Gegenteil scheint vor allem die monogame Partnerschaft zu Konkurrenz prädestiniert, denn sie allein sie verfügt über ein von, der Beziehung äußerlichen, potentiellen PartnerInnen gefährdbares ?Gut?: Exklusivität. Der exklusive ?Besitz? der Ware Treue ist der sinnlichen Assoziation fremd.
Der Hinweis, PartnerInnen einer sinnlichen Assoziation würden untereinander um Zeit und Schlafplätze konkurrieren, bleibt verhaftet im warenförmigen Denken, dem nur Quantität Argument ist. Zuneigung, Intimität, Vertrautheit oder Liebe brauchen natürlich Zeit und daher sind Beziehungen zu mehr als einer Handvoll PartnerInnen wahrscheinlich technisch unmöglich, aber die Qualität einer Beziehung in Zeitquanta, also in der Einheit der Arbeit, zu messen ist grundlegend falsch. Die Innigkeit einer Beziehung bemisst sich nicht an der miteinander verbrachten Zeit und auch nicht an der Sicherheit des Schlafplatzes, die sich allerdings auch in polygamen Beziehungen durch Gewohnheit herstellt. In diesem Sinne ist Liebe somit mehr MP3 als Kuchen ? nämlich nahezu verlustfrei teilbar.

Die Feinheiten der Freiheiten

Wir versuchten, die ?Verbindung von gesellschaftlich dominanter Struktur und individuell verantwortlichem Handeln? zu analysieren und dieses verantwortliche Handeln nicht hinter gesellschaftlicher Totalität verschwinden zu lassen. Das individuelle Handeln ist auch in der falschen Gesellschaft nicht vollständig determiniert und wird somit zum Ansatzpunkt der Kritik. Es bleibt also die freie Wahl des bloß Einzelnen von seinem Gegenüber Treue und Unterwürfigkeit unter die bestehende Norm ?romantische Paarbeziehung? zu beanspruchen oder es eben zu lassen.

Die von Jo formulierte Forderung, die ?eigenen Wünsche zu hinterfragen und zu reflektieren?, impliziert, wir würden dies nicht tun. Dabei ist es Jo, der sein weitaus mehr gesellschaftsgegebenes Bedürfnis nach Treue und Monogamie in der Partnerschaft nicht hinterfragt. Bedürfnisse und Wünsche in Frage zu stellen heißt eben auch sein eigenes Handeln zu reflektieren. Jo kann dies nicht leisten, da ihm die monogame Partnerschaft offensichtlich als unhinterfragbar gilt. Und so hat er auch nicht die Freiheit sich zu entscheiden, was ihm selbst die wahre Unfreiheit wäre. Freiheit als Abwesenheit von Herrschaft zu denken, kommt dem so eingekeilten Subjekt nicht in den Sinn - ja wird völlig undenkbar, denn dann wäre es unmöglich, so weitermachen wie bisher.

Die Konsequenz unserer Kritik seien angeblich ?Menschen, denen ihre Freunde so gleichgültig wären, dass sie deren Leiden nicht mehr berührt, die sich davon nicht ?einschränken? lassen? und eine Gesellschaft, in der es verboten wäre zu leiden oder Bedürfnisse zu haben. Und als wäre dieser unglaubliche Quatsch noch nicht peinlich genug, wird uns vorgeworfen, wir würden uns ?bedingungslos dem gesellschaftlichen Flexibilitätsdiktat unterwerfen? und würden glauben, dass ?Zwänge und Anforderungen nur von konkreten Menschen gestellt werden können?, womit wir Debatten über Totalität verschlafen hätten. Wir würden glauben die Zwänge der kapitalistischen Gesellschaft wären keine.
Auf die Widerlegung jeder einzelnen dieser grotesken Behauptungen wollen wir an dieser Stelle verzichten und uns mit der folgenden begnügen: ?Wer die Idee fester Zweierbeziehungen in dieser Gesellschaft verwerfen will, nimmt den Menschen gleichzeitig einige der wenigen, kleinen Refugien [Zufluchtsorte] und Splitter des Mensch-sein-könnens [?] die in dieser Gesellschaft noch geblieben sind?. Selbst die uns reichlich paternal verabreichte Leseempfehlung findet sich im Widerspruch dazu: ?Indem sie [die bürgerliche Gesellschaft] das Wahre unvermittelt im allgemeinen Unwahren aufrichtet, verkehrt sie jenes in dieses? und ?bezeugt eine Humanität, die nicht existiert? ?Soll Liebe in der Gesellschaft eine bessere vorstellen, so vermag sie es nicht als friedliche Enklave, sondern nur im bewussten Widerstand.? (Minima Moralia, Constanze)

i boy sets fire - this crying, this screaming, my voice is being born - resection
ii Incipito Nummer 8
iii Incipito No. 8.5
iv Wir verwenden den Begriff ?romantische Zweierbeziehung? für das von Jo verteidigte klassische monogame Modell der Paarbeziehung. Dies lehnt sich an die übliche Terminologie in diesbezüglichen Debatten an.
v Jo, ?Die Freiheit der Inhumanität?, Incipito 8.5, Wenn nicht anders angemerkt sind alle kursiven Zitate aus diesem Text entnommen.
vi Laut Jo ein Verfahren bei dem aller zwei Minuten das Gegenüber beim Daten gewechselt wird, um möglichst schnell, möglichst viele PartnerInnen ?kennenzulernen?.
vii Wir verwenden die Begrifflichkeit ?sinnliche Assoziation? in Abgrenzung zur zwangsmonogamen romantischen Zweierbeziehung. Beziehungen dieser Form sind im Allgemeinen nicht monogam bzw. fordern keine (sexuelle) ?Treue? und erkennen im Aufbau von intensiven Verbindungen zu mehreren Menschen keinen inhärenten Widerspruch.

== Nadine Frost ==
[Nummer:10/2003 ]
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Datei wurde angelegt am: 14.01.2004